Donnerstag, Dezember 11, 2003

Wei�er Tee

Wei�er Tee Was ist Wei�er Tee? Wei�er Tee wird eigentlich aufgrund seines Aussehens so bezeichnet - die fein behaarten Blattknospen sind wei�lich-silbrig. W�hrend gr�ner Tee in Pfannen ger�stet bzw. ged�mpft, und schwarzer Tee zudem noch einer Fermentation unterworfen wird, bleibt der wei�e Tee nahezu g�nzlich unbehandelt. Er wird lediglich ausgebreitet und an der Luft bzw. in mildem Sonnenschein weitestgehend getrocknet, bevor er gegen Ende des Fertigungsprozesses noch einmal kurz erhitzt wird, um ihn g�nzlich zu trocknen. Daher bleiben beim wei�en Tee auch besonders viele wertvolle Inhaltsstoffe erhalten (siehe gesundheitliche Aspekte). Der ganz �berwiegende Teil der wei�en Tees kommt aus der Provinz Fujian in S�dostchina Welche Arten des Wei�en Tees sind bei uns bekannt? Am verbreitetsten ist Pai Mu Tan, zu deutsch wei�e Pfingstrose, ein gro�bl�ttriger Tee, der aus der Blattknospe und den ersten zwei bis drei Bl�ttern hergestellt wird. Der Tee ist recht kommerzialisiert und �blicherweise in guter, aber nicht �berragender Qualit�t erh�ltlich. Zahlreiche ?Spielarten", die teilweise neu kreiert wurden, sind ebenfalls auf dem Markt. Yin Long, zu deutsch Silberdrache, ist eine der �lteren und bekanntesten weiteren Sorten, z.B. Yin Long, Jasmine Dragon Phoenix Pearls / Eyes, Silk Balls. Die hochwertigste Sorte ist der Yin Zhen, zu deutsch Silbernadel oder auch Silvery Pekoe, eine sehr spezielle Pfl�ckung ausgew�hlter Knospen, die sorgsam verarbeitet werden. Ein Grund f�r die teilweise extrem hohen Preise dieses Tee. Ernte und Verarbeitung Yin Zhen Gepfl�ckt wird der wei�e Tee von besonderen B�schen wie dem ?Gro�en Wei�en" Teebusch oder dem ?Wassergeist"-Teebusch, da diese die bei wei�em Tee wichtigen besonders sch�nen und langen weisslich behaarten Blattknospen liefern. Generell sind die ersten Austriebe der Teeb�sche im Fr�hling die hochwertigsten; der zweite und dritte Austrieb ergibt schon einen deutlich geringeren Tee, und die Blattknospen der Sommerpfl�ckung werden nicht mehr verwendet. F�r den Pai Mu Tan werden, wie oben schon angedeutet, die behaarte Blattknospe und die ersten beiden Bl�ttchen gepfl�ckt, wobei sehr genau darauf geachtet werden muss, dass es sich dabei um gesunde, saftige und leicht behaarte Bl�ttchen handelt. Das gr�ne Blatt wird f�r die Herstellung sehr vorsichtig auf Bambussieben (den sogenannten ?Wassersieben") ausgebreitet, wobei die Bl�tter nicht in mehreren Schichten liegen d�rfen. Der Tee wird dann in mildem Tageslicht oder in einem gut bel�fteten Raum nat�rlich getrocknet, bis er ca. 70% seiner Feuchtigkeit verloren hat. Dann werden zwei Siebe zusammengesch�ttet, bis der Tee zu 80% getrocknet ist, woraufhin wiederum zwei Siebe zusammengesch�ttet werden. Hat der Tee 90% seiner Feuchtigkeit verloren, wird er in sog. D�rrk�rbchen umgef�llt und bei 90-100�C ged�rrt, bis er fertig ist. Es folgt noch ein Verlesen des Tees per Hand, wobei Stengel, Bruch und qualitativ mindere Bl�ttchen aussortiert werden, dann wird der Tee verpackt und ist versandfertig. Beim Yin Zhen wird noch mehr Sorgfalt auf die Pfl�ckung und Verarbeitung gelegt. Um einen m�glichst guten Tee zu erhalten, braucht es eine spezielle D�ngung im Winter und eine bestimmte Art des Zur�ckschneidens der B�sche. Die besten Qualit�ten ergibt die erste Pfl�ckung im Fr�hling, wobei nur unverletzte, gesunde und saftige Blattknospen zu einer bestimmten Tageszeit und bei geeignetem Wetter gepfl�ckt werden d�rfen. Diese werden dann auf Bambussieben vorsichtig ausgebreitet und darauf geachtet, dass die Triebe nicht in mehren Schichten zu liegen kommen. Die Trocknung wird bei schwachem Tageslicht oder in einem gut bel�fteten, schattigen Raum vorgenommen, bis der Tee 80-90% seiner Feuchtigkeit verloren hat. Dann wird er in D�rrk�rbchen umgef�llt und bei 30 bis 40�C zu ende ged�rrt. Am Schluss wird der Tee noch einmal von Hand verlesen und eventueller Bruch und besch�digte Bl�ttchen entfernt, danach ist der Tee fertig. Herkunft �ber den Ursprung des wei�en Tees streiten sich die Gelehrten, wobei es im Grunde um das Henne-Ei-Problem geht. Die einen vertreten die Auffassung, dass der wei�e Tee evolution�r entstanden ist, quasi als Weiterentwicklung des gr�nen Tees, und die anderen wiederum sehen den weissen Tee als Ursprung aller Teesorten wegen der scheinbar sehr einfachen und urt�mlichen Herstellungsweise. Folgt man der ersteren Meinung, so wird die Entstehung dieser Art der Teeherstellung in die Ming-Dynastie vor Mitte des 16.Jahrunderts datiert; nach letzterer Auffassung entweder in die N�rdliche Song-Dynastie (960-1127) oder sogar in oder vor die Tang-Dynastie (618-907). Von Special- Famous- und Tribute Teas Die Herstellung gerade der besonders hochwertigen Tees, der sogenannten Special oder Famous Teas, findet ganz �berwiegend in einem sehr kleinb�uerlichen Umfeld statt. Oftmals haben Familien als Nebenerwerb ein kleines Teefeld oder auch nur ein paar Dutzend B�sche, und verkaufen das geerntete Blatt an die Manufakturen. Auch stellen die Familien in der Dorfgemeinschaft und unter Aufsicht eines Teamasters die Tees selbst her. Nicht selten wird in diesen D�rfern oder einer lokal sehr begrenzten Gegend - und nur dort - eine bestimmte Sorte Tee schon seit vielen Generationen hergestellt und das Wissen immer weitergegeben. Dies findet sich dann auch h�ufig im Namen des Tees wieder, wie z.B. Tai Ping Huo Kui (vom Tai Ping-See), Huang Shan Mao Feng Qingming (aus dem Kreis Huang Shan) etc. Den Special Teas und der Kunst ihrer Herstellung wird in China grosser Respekt entgegengebracht, und sie gelten dort nicht nur als Genussmittel, sondern auch als nationales Kulturgut, das auf eine sehr lange Tradition zur�ckblicken kann. So ranken sich um die Entstehung vieler Teesorten Mythen und Legenden, die aus lange vergangener Zeit stammen und m�ndlich �berliefert wurden. Fr�her waren besonders exklusive Tees, sogenannte Tribute Teas, nur dem Kaiserhof und den hohen Beamten vorbehalten, und der unstandesgem�se Genuss wurde strengstens bestraft. Noch heute werden diese seltene Tees gerne bei offiziellen Anl�ssen verschenkt. Welche gesundheitlichen Aspekte machen den wei�en Tee wertvoll? Tee wird eine Vielzahl von positiven gesundheitlichen Eigenschaften nachgesagt, so soll er u.a. krebspr�ventiv, kariespr�ventiv, cholesterinsenkend, magenberuhigend, konzentrationsf�rdernd etc., etc. wirken. Man muss jedoch klarstellen, dass es sich hierbei (noch) nicht um im wissenschaftlichen Sinne gesicherte Erkenntnisse handelt. Vielfach weisen zwar Studien darauf hin, dass es viele positive Eigenschaften des Tees (auch des gr�nen und des schwarzen) gibt, aber Tee ist insgesamt noch sehr wenig erforscht, und die Studien sind zwar seri�s, st�tzen sich aber vielfach auf statistisch und empirisch gewonnene Erkenntnisse.