Samstag, Mai 29, 2004

Tee-Rarit�ten aus China

China hat im Laufe der mehreren Jahrtausende verschiedene Auspr�gungen des Tees hervorgebracht, wie schwarzen Tee (der im Chinesischen eigentlich als roter Tee bezeichnet wird), Pu-Erh, gr�nen Tee, gelben Tee und auch weissen Tee. Letzterer hat gerade in j�ngerer Zeit ein breiteres Echo in den Medien gefunden, da man ihm, ganz dem Wellness-Trend folgend, vielf�ltige und teilweise recht blumenreiche, der Gesundheit und dem Wohlbefinden zutr�gliche Eigenschaften zuschreibt. Das mag seinen Grund zu wesentlichen Teilen darin haben, dass der weisse Tee weitestgehend unbehandelt bleibt und das Welken ein ganz entscheidender Teil der Herstellung ist. Anhand des Yin Zhen lassen sich die einzelnen Produktionsschritte gut erkl�ren. Ganz am Anfang steht das Blattgut. Gepfl�ckt wird f�r diesen Tee nur vom Fuding Dai Bai Cha, dem Big White Tea Bush, einer speziellen Variet�t des Tee-Busches, die besonders sch�ne und aromatische Triebe liefert. Dabei wird sehr sorgf�ltig geerntet, ausschlie�lich unverletzte, gesunde Triebe aus dem ersten Austrieb des Busches im Fr�hling d�rfen verwendet werden; daher ist die verf�gbare Menge dieses Tees auch entsprechend klein. Charakteristisch sind die wei�en, flaumigen H�rchen, die die Blattknospe, den Bud �berziehen und dem Tee seinen Namen geben. Nach dem Pfl�cken, das nur unter sehr g�nstigen Bedingungen geschehen darf, wird das Blattgut vorsichtig auf Bambussieben ausgebreitet und unter nicht zu starker Sonnenstrahlung gewelkt. Dies nimmt unter guten Bedingungen ca. 48 Stunden in Anspruch; w�hrend dieses Prozesses wird durch Oxidation der Catechine die Farbe der Blattknospen vom frischen Gr�n zu der wei�lichen Farbe ver�ndert. Das Welken wird beendet, wenn die Triebe ca. 31% ihres Wassergehaltes verloren haben. Hierzu wird der Tee vorsichtig in Pfannen auf ca. 90 bis 100� C f�r etwa 10 Min. erhitzt und dabei st�ndig von Hand umgeworfen, um ihm auch die Restfeuchte zu entziehen. Danach ist er versandfertig. Der Ursprung des weissen Tees ist selbst unter Chinesen umstritten, und die Diskussion erinnert sehr an das Henne-Ei-Problem. W�hrend die eine Fraktion den weissen Tee als die urspr�ngliche Form ansieht und seine Entstehung daher vor die der anderen Auspr�gungen datiert, sehen ihn die anderen wiederum als eine Weiterentwicklung des gr�nen Tees, die um 1550 stattgefunden haben soll. Wie dem auch sei, es ist immer wieder verbl�ffend und auch beeindruckend, mit welcher Kunstfertigkeit und Hinwendung in China solche Tees hergestellt werden. Ein grosses Geschenk, finden wir.