Dienstag, September 28, 2004

Kaffee ist besser als sein Ruf

Neue Ergebnisse entlasten den beliebten Muntermacher Kaffee ist zwar in allen Kulturen beliebt, gilt aber als gesundheitlich nicht ganz unbedenklich. Einige der h�ufigen Vorurteile konnten Wissenschaftler jedoch inzwischen entkr�ften. So ist das dunkle Hei�getr�nk beispielsweise kein Fl�ssigkeitsr�uber, wie lange angenommen. Doch Kaffee ist nicht unbedingt n�tig, um morgens in die G�nge zu kommen: Sauerstoff, Bewegung und frisches Obst mit vielen Vitaminen wirken genauso anregend.

Kaffee hat Tradition und Kultur. So werden im Orient Kardamom, Nelken und andere Gew�rze mit den Kaffeebohnen gemahlen. In �thiopien l�sst der Gastwirt es sich nach dem Essen nicht nehmen, den Kaffee vor den Augen seiner G�ste von Hand zu zerkleinern und and�chtig mit hei�em Wasser zu �bergie�en. Kaffee mag unterschiedlich zubereitet werden, aber geliebt wird er an allen Orten der Welt. Alle V�lker der Erde erfreuen sich seiner Wirkung, den Geist zu wecken, die Sinne wach zu r�tteln, die Zunge zu l�sen und das Blut in Schwung zu bringen. Kaffee ist der Muntermacher Nummer eins. Doch das Getr�nk ist nicht unumstritten: Immer wieder f�rderten wissenschaftliche Studien den einen oder anderen sch�dlichen Effekt f�r die Gesundheit zu Tage. Von Herzrasen, Sodbrennen und sogar der Verminderung der weiblichen Fruchtbarkeit ist die Rede. Dem gegen�ber stehen jedoch ebenso viele Studien, die dem Kaffee Gutes bescheinigen. Er hebe die Laune, rege die Durchblutung an und entgifte den K�rper. Trotz des scheinbaren Disputs sind sich die Wissenschaftler weitgehend einig: "Bis zu vier Tassen am Tag, die �ber den Tag verteilt getrunken werden, schaden in der Regel gesunden Erwachsenen nicht", erkl�rt Isabelle Keller, stellvertretende Pressesprecherin der Deutschen Gesellschaft f�r Ern�hrung (DGE) gegen�ber ddp. Viele Wirkungen des Kaffees sind vor�bergehender Natur. So hat das Koffein zwar einen harntreibenden Effekt, entw�ssert aber im Gegensatz zur g�ngigen Vorstellung nicht dauerhaft. Vielmehr steuert der K�rper dem vermehrten Harndrang bereits nach einigen Stunden entgegen, so dass die Fl�ssigkeitsbilanz im Laufe eines Tages wieder ausgeglichen wird. "Es schadet zwar nicht, zu einer Tasse Kaffee auch ein Glas Wasser zu trinken, notwendig ist es aber nicht", lautet die Schlussfolgerung der DGE. Der Kaffee selbst trage bereits zur Fl�ssigkeitszufuhr bei. In Ma�en genossen kann das Gebr�u nachweislich auch positive Effekte haben. Koffein hebt beispielsweise die Stimmung, indem es das zentrale Nervensystem anregt. Deshalb brauchen viele Menschen morgens ein T�sschen Kaffee, um in die G�nge zu kommen. Allerdings sollte Kaffee nicht gegen den Durst getrunken werden, da er Herz und Kreislauf auf Trab bringt, r�t Keller. Mineral- oder Leitungswasser und andere kalorienarme Getr�nke wie Schorlen aus Fruchtsaft und Wasser sowie Fr�chte- und Kr�utertees seien daf�r die bessere Alternative. Wer abgespannt und entnervt von der Arbeit heimkehrt, der wird sich mit einer Tasse Kaffee oft keinen Gefallen tun. Denn hohe Dosen Kaffee k�nnen bei einigen Menschen durch seine anregende Wirkung die Anspannung verst�rken und kurzfristig zus�tzlich nerv�s machen. "Wenn man einen solchen Effekt bei sich beobachtet oder auch schlecht einschlafen kann, sollte man abends lieber auf den Kaffee verzichten", sagt Keller. Dagegen kann eine dampfende Tasse Kr�utertee, ein hei�es Bad oder ein Spaziergang an der frischen Luft durchaus entspannen. �berhaupt gibt es einige Menschen, die Kaffee nur ab und an genie�en sollten. Dazu geh�ren Schwangere und Menschen mit empfindlicher Magenschleimhaut oder Herzrhythmusst�rungen. Mit einer �ppigen Portion Milch wird das Gebr�u zwar verd�nnt, aber die Wirkung bleibt nicht aus. "Bei Schwangeren etwa gelangt der Stoff �ber die Nabelschnur in den K�rper des Babys", erkl�rt Keller. Der kindliche Organismus kann Kaffee aber noch nicht richtig abbauen. Die Folge: Das Ungeborene wird zappelig und aufgedreht. Auf der sicheren Seite ist dagegen, wer die M�digkeit mit milden Muntermachern verscheucht. Garantiert ohne Nebenwirkungen bleibt das Jogging oder Wandern in der freien Natur. Der Sauerstoff und die Bewegung regen ebenfalls die Durchblutung an. Der Geist erwacht aus seinem D�mmerzustand und ist wieder leistungsf�higer. Andere Muntermacher sind Gr�ner und Schwarzer Tee, die zwar auch Koffein enthalten. Allerdings wird die Wirkung von anderen Inhaltsstoffen, den Gerbstoffen, ged�mpft, so dass diese Getr�nke als "sanfter Kaffee" bezeichnet werden k�nnen. "Im �brigen hilft es, generell viel Wasser und koffeinfreie, aber kalorienarme Getr�nke zu trinken. Das macht leistungsf�higer", berichtet Keller. Zu den rund um gesunden Wachmachern z�hlen auch M�slis, frisches Obst und Gem�se. Der Energieschub durch die enthaltenen Kohlenhydrate sorgt wie der Kaffee f�r gute Laune. Mit dem richtigen Fr�hst�ck wird also auch ohne das braune Gebr�u ein guter Start in den Tag gl�cken.

Kleine Teekunde

Schwarzer Tee - Gr�ner Tee Als "Tee" werden die obersten feinen Bl�tter und Blattknospen des tropischen Teestrauches "Camellia sinensis" bezeichnet. Sp�ter h�ngt es vom Verarbeitungs-prozess ab, ob der Tee gr�n bleibt oder schwarz wird. Unterschieden werden folgende Teearten: Wei�er Tee: die gepfl�ckten Bl�tter werden nur gerollt und getrocknet. Gr�ner Tee: die Bl�tter werden vor dem Rollen und Trocknen ged�mpft. Durch die Dampfbehandlung werden die Fermente und Enzyme zerst�rt, um die Oxidation zu verhindern; die Bl�tter bleiben olivgr�n. Oolong Tee: Mittelding zwischem "gr�nen" und "schwarzem" Tee, der nur halb fermentiert ist. Schwarzer Tee: entsteht durch Fermentieren, was zur Enzymbildung und Braunverf�rbung des Blattes f�hrt. Die Fermentierung oder Oxidierung entsteht durch den Kontakt der Bl�tter bzw. des Pflanzensaftes mit Sauerstoff. Dadurch verf�rben sich die Bl�tter rotbraun bis schwarz. Schwarztee-Sorten Die bekanntesten Schwarzteesorten sind: Darjeeling: Der Darjeeling-Tee w�chst an den s�dlichen Ausl�ufern des Himalaya-Gebirges in H�hen bis zu 2000 Metern. Er ist eine helle, leichte, blumige Teesorte, die sich durch ihr liebliches und dennoch intensives Aroma auszeichnet. Klimabedingt gibt es auf den Darjeeling-Plantagen drei Haupterntezeiten: im Fr�hling (first flush), Sommer (second flush) und Herbst (autumnals), wobei der first flush besonders zart, hell und duftig im Aufguss ist. Assam: In Nordosten von Indien, an der Grenze zu Myanmar, liegt das gr��te zusammenh�ngende Teeanbaugebiet der Erde. Der Tee hat eine dunkle, rotbraun leuchtende Tassenfarbe und schmeckt kr�ftig und voll. Assam-Tee ist die Grundlage f�r die meisten ostfriesischen Mischungen. Der aus Sri Lanka kommende Ceylon-Tee hat einen frisch-aromatischen, spritzig-lebhaften Geschmack mit einer ganz besonderen, eleganten Milde. Farblich liegt er zwischen Darjeeling und Assam. Der Fachmann sagt: "Er steht golden in der Tasse". Oolong-Tee: Hierbei handelt es sich um einen halbfermentierten Tee, d.h. dass bei seiner Herstellung die frischen Teebl�tter nur am Rand fermentieren. Er stammt aus Taiwan und China Je nach Qualit�t reicht die Geschmacksskala von malzig-brotig bis fruchtig-duftig. Keemun ist die Kr�nung der chinesischen Schwarztee-Kunst. Das Geheimnis seines speziellen Aromas ist ein �therisches �l, Myrcenal genannt, das auch in Lorbeerbl�ttern vorkommt, sonst aber in keiner anderen Gattung des Teestrauchs.